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Getreide - ungünstig für unsere Gesundheit

Die Nahrung des heutigen Zivilisationsmenschen besteht zu einem großen Teil aus Getreide bzw. dessen Produkten. Täglich essen wir Müsli, Brot, Brötchen, Nudeln, Reis, Kuchen, Plätzchen, Pizza und viele andere Varianten aus Getreide. Diese Produkte machen bei den meisten Menschen sogar den Hauptteil der Nahrung aus, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. doch in ihrer Ernährungspyramide Getreide sogar als Basis einer gesunden Ernährung.

 

Unabhängig von der Zusammensetzung und Beschaffenheit der restlichen Nahrungsbestandteile, auf die ich in anderen Artikeln noch näher eingehen werde, sei erwähnt, dass es mittlerweile im Gesundheitssektor Gegenmeinungen zu dem angeblichen hohen Wert von Getreideprodukten in unserer Nahrung gibt. Ich selbst bin ebenfalls ein Verfechter einer möglichst getreidefreien Nahrung und werde Ihnen die Gründe dafür im Folgenden gerne erläutern.

 

Nahrung sollte, wenn sie nicht nur dem Genuss, sondern auch der Gesunderhaltung dienen soll, so natürlich wie möglich sein. In der heutigen Zeit ist es schwierig geworden, sich natürlich zu ernähren, weil wir unsere Ursprünge erstens fast schon vergessen haben und unsere Möglichkeiten, an naturbelassene Nahrungsmittel zu gelangen stark eingeschränkt wurden. Außerdem impft uns die Werbedauerflut, der wir tagtäglich und überall ausgesetzt sind, ein, wir müssten eine „gesunde Mischkost“ zu uns nehmen, die in der Regel auch noch industriell gefertigt wurde. Ernährungs“wissenschaft“ und Industrie unterstützen sich gegenseitig und haben es so innerhalb weniger Jahrzehnte geschafft, den Menschen ihr Naturbewusstsein auszutreiben und sie glauben gemacht, eine gesunde Nahrung müsste aus dem bestehen, was die Wissenschaft für uns ausgemessen und die Industrie für uns hergestellt hat.

 

Naturgemäße Nahrung des Menschen aber sieht anders aus.

 

Um bei dem Beispiel des Getreides zu bleiben: Der Mensch hat erst vor etwa 10 000 Jahren angefangen, Getreide überhaupt anzubauen und zu züchten. Zuvor hat der Mensch (und seine Vorfahren) Jahrmillionen lang nur Frisches in Form von Obst, Gemüse, Wurzeln, grünen Pflanzen, Samen und Nüssen  gegessen. Eine Nahrungsauswahl, wie wir sie heute haben, zum Großteil aus Getreide, tierischen Produkten wie Eiern, Fleisch, Milch usw. bestehend, gab es über die längste Zeit der menschlichen Existenz (und dessen Vorfahren) hin nicht. Unabhängig davon, dass wir heute kaum noch Nahrung in Rohform, also unerhitzt und frisch, zu uns nehmen, war das Angebot von Nahrung grundsätzlich ein anderes. Auch krankmachende Substanzen wie Pestizide, Insektizide, Antibiotika, industrielle Abfallstoffe, Abgase, Mobilfunkstrahlen, gentechnisch veränderte Nahrung usw., denen wir in unserem Leben immer stärker ausgesetzt sind und die wir auch über die Nahrung aufnehmen (müssen) gab es bis vor wenigen Jahrzehnten nicht. Von einer genetischen Anpassung an die heute angebotenen Nahrungsmittel, die von Gegnern gerne als Argument herangezogen wird, kann also nach einer so kurzen Zeit keine Rede sein.

 

Die heutigen Krankheiten des Menschen lassen sich zu einem nicht unbedeutenden Teil auf die falsche Lebens- (und hier insbesondere „Ernährungs-) –weise zurückführen, auch wenn dies von offizieller Seite aus nicht zugegeben wird. Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Krebs, Diabetes, Immunschwäche, Allergien usw. hat es früher in so ausgeprägter Form nicht gegeben. Und sie nehmen – trotz angeblich optimaler Ernährungs- und Medizinvoraussetzungen immer mehr zu und sind nicht in den Griff zu bekommen. Man kann mit gutem Gewissen behaupten: Der Mensch war nie so krank wie heute! Karies bei Kindern wird als ebenso normal angesehen wie Erkältungskrankheiten im Winter und Arthrose und Herzbeschwerden im Alter.

 

Der Mensch in der so genannten Zivilisationsgesellschaft ernährt sich nicht mehr naturgemäß. Er isst zu viele tierische Produkte wie Fleisch und Wurst, Eier und Milchprodukte (wozu auch Quark, Joghurt, Sahne, Käse usw. gehören) und zu wenig Obst, Gemüse und Grünpflanzen. Unabhängig davon nimmt er komplexe Kohlenhydrate in Form von Getreideprodukten zu sich, die grundsätzlich abzulehnen sind, da sie nicht nur schlecht verdaut werden können, sondern zudem viele Krankheiten fördern oder auslösen.

 

Warum aber ist das Getreide so ungünstig für unsere Gesundheit?

 

Zum einen wird Getreide auf ausgelaugten, durch Vergiftung mit Pflanzen“schutz“mitteln und Düngemitteln überstrapazierten Böden herangezogen. Aus diesem Grunde enthält es kaum noch Mineral- und Lebensstoffe, denn wenn diese im Boden nicht enthalten sind, können sie auch nicht in die Pflanze übergehen. Das Spurenelement Selen z.B. ist in Kulturböden fast gar nicht mehr zu finden. Dass kulturell gezüchtetes Getreide wenig Lebenskraft besitzt, kann man schon daran erkennen, dass es – wird es auf unbearbeitetem und unverseuchtem Boden herangezogen – schnell vom so genannten „Un“kraut (in Wirklichkeit: vor Kraft strotzende Urpflanzen!) überwuchert und erstickt wird. Aufgrund der fehlenden Lebenskräfte und Mineralstoffe kann Getreide als unterwertig bezeichnet werden. Vollkornprodukte bilden hier keine Ausnahme.

 

Getreide wirkt im menschlichen Körper stark säurebildend, was vor allem dann ein Problem darstellt, wenn der Körper bereits übersäuert ist. In der Naturheilpraxis hat es der Heilpraktiker sehr häufig mit Erkrankungen zu tun, die auf eine Übersäuerung des Gewebes zurückzuführen sind. Um hier effektiv behandeln zu können, ist es notwendig, jede zusätzliche Zufuhr von Säuren in den Körper zu unterlassen (oder kompromissweise wenigstens zu reduzieren). Aus diesem Grund ist eine Einschränkung des Getreideverzehrs (besser: ein kompletter Verzicht) Voraussetzung für eine Heilung von den bestehenden Beschwerden. Gleichzeitig sollte natürlich auf eine gesunde Zufuhr basenbildender Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Grünpflanzen, Nüssen usw. geachtet werden.

 

Welche Krankheiten sind denn insbesondere auf den Verzehr von Getreideprodukten zurückzuführen?

 

Ein Problem ist, dass sie nur langsam über Jahrzehnte entstehen und erst spät wahrgenommen werden. Häufig sind es die „Alltagswehwehchen“, die auch auf die verschleimende und versteifende Getreidekost zurückzuführen sind, von uns aber als „normal“ angesehen werden und zum Älterwerden dazugehören zu scheinen. Je älter wir werden, umso mehr spitzen sich diese Wehwehchen dann zu ernsthaften chronischen und schwer behandelbaren Krankheiten zu wie Rheuma in allen Variationen, Magenübersäuerungen (Sodbrennen und saures Aufstoßen) und –geschwüren, entzündliche Darmerkrankungen, Leaky Gut-Syndrom, Osteoporose, Asthma, Allergien, Krebs usw.

 

Zu den häufig verbreiteten und fast schon als normal bzw. „harmlos“ angesehenen Beschwerden, die auch mit dem Getreideverzehr in Zusammenhang stehen können, gehören Erkältungen, grippale Infekte, Sinusitis, Bronchitis und „dickes“ Blut. Verschleimungen aller Art haben (auch) mit dem Verzehr von Getreide zu tun, beispielsweise die chronisch verstopfte Nase am frühen Morgen, morgendliche verklebte Augen oder ein Steifigkeitsgefühl der Muskeln und Gelenke sowie rheumatische Muskelnschmerzen. Diese Symptome sind bereits Anzeichen für eine im Körper befindliche Verschlackung und können Vorboten ernsterer Erkrankungen sein. Es sei darauf hingewiesen, dass es natürlich auch andere Ursachen geben kann bzw. Krankheiten stets auf einen Ursachenkomplex zurückzuführen sind.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man umso eher auf Getreideprodukte in der Nahrung verzichten sollte, je mehr man von den oben angesprochenen Erkrankungen betroffen ist bzw. je ungünstiger die eigene genetische Disposition für bestimmte Krankheiten ist.

 

Das im Getreide enthaltene Kleberweiweiß Gliadin (Gluten) schädigt auf Dauer die Dünndarmschleimhaut und verstopft die Darmzotten durch Bildung von Schleim, wenn es erhitzt wird. Erhitzung geschieht bei Getreideprodukten fast schon standardmäßig, z.B. in Form von Backen, weil unerhitztes, naturbelassenes/rohes Getreide für den Menschen fast nicht verzehrbar ist. Die durch das Gluten geschädigte Darmschleimhaut führt auf Dauer zu einer chronischen Verdauungsschwäche. Im Extremfall kann auch eine Zöliakie bei Kindern oder eine Sprue bei Erwachsenen entstehen. Bei manchen Getreidearten besteht diese Gefahr aufgrund des fehlenden Glutens zwar nicht, z.B. bei Mais, Reis, Buchweizen und Hirse, aufgrund der vielen anderen Nachteile aber ist auch der Verzehr dieser Getreidesorten nicht empfehlenswert. Neben der Zöliakie gibt es übrigens auch noch eine Glutensensitivität, die sich eher selten über Verdauungsbeschwerden bemerkbar macht.

 

Da Getreide kaum Calcium dafür aber Phosphor enthält, kann es zu Störungen im Calciumhaushalt des Körpers kommen. Durch eine zu hohe Phosphoraufnahme wird die Calciumverwertung behindert. Darüber hinaus wird die Nebenschilddrüse angeregt mehr Hormone zu produzieren. Diese Hormone bewirken, dass Calcium aus den Knochen gelöst wird, um den Calciumspiegel im Blut konstant zu halten. Es kommt zu einem verstärkten Abbau der Knochensubstanz. Dies wiederum begünstigt Osteoporose. Auch aus den Zähnen raubt der Phosphor das Calcium.

 

Getreide kann vom Menschen nicht optimal verstoffwechselt werden. Es enthält sogenannte Inhibine/Enzymhemmer, die eine Aufkeimung zum falschen Zeitpunkt verhindern. Diese Antienzyme hindern aber auch unsere Verdauungsenzyme an einer wirksamen Verstoffwechselung.

 

Bei Vögeln werden die Getreidesamen über viele Stunden im Kropf gespeichert  und verdauungsfähig gemacht und erst dann in den Magen überführt. Im Kropf wird die Zellulosehaut der Stärke aufgebrochen, dann wird Phytin, welches die Mineralstoffaufnahme erschwert, abgebaut und die Enzyminhibitoren langsam aufgelöst.

 

Wenn wir Menschen also unbedingt Getreide essen wollen, dann sollte es gekeimtes, rohes sein. In diesem sind dann keine Antienzyme mehr enthalten.

 

Getreide enthält viel Stärke. Es ist fraglich, ob so eine große Menge an Stärke vom menschlichen Körper überhaupt verdaut werden kann. Im Laufe der Evolution musste der Mensch nie solche großen Mengen an Stärke verdauen, weil er sich hauptsächlich von Früchten, Gemüse, Wurzeln, Nüssen und grünen Wildpflanzen ernährt hat (manche Menschen behaupten, Fleisch und Eier hätten auch noch dazugehört).

 

In dem häufig verzehrten Brot (aber auch in anderen industriell hergestellten Getreideprodukten) befindet sich viel Chemie. Aus naturheilkundlicher Sicht ist es notwendig, auf jede Zufuhr von unnatürlichen Substanzen zu verzichten, weil sie sich auf Dauer unvorteilhaft auf die Gesundheit auswirken. Teilweise wirken chemische Zusatzstoffe im Körper toxisch, vor allem, wenn sie über Jahre konsumiert und womöglich mit anderen Giften aus Umwelt, Medikamenten, Genussmitteln, Impfstoffen usw. kombiniert werden, was heute fast nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Übrigens gibt es in Deutschland auch sogenannte „Nicht-Zusatzstoffe“, die unseren Lebensmitteln zugesetzt werden dürfen. Diese haben für den Hersteller den Vorteil, dass sie auf der Verpackung nicht deklariert werden müssen.

 

Welche Chemikalien finden sich nun im Brot?

 

Zu nennen sind z.B. Quellstärke, Emulgatoren, Schimmelverhütungsmittel, Phosphate (z.B. als Trennmittel, Säuerungsmittel, usw.), Ascorbinsäure zur Verbesserung der Klebereigenschaften des Mehls, Guarkernmehl/E 412 (Verdickungsmittel), Enzyme, Lecithin/E 322, Methylalkohol, Stabilisatoren, Calciumcarbonat (verhindert eine Verklumpung des Teigs), Amylase (bläst das Volumen des Brots künstlich auf), Farbstoffe, Monoglyceride (halten den Teig frisch), Natriumpyrophosphat (lässt Getreide besser aufquellen), Cystein (macht den Teig weicher) und „Brotbraun“ (vermittelt Brotgeschmack und färbt das Brot dunkler). Insgesamt sind über 250 Stoffe im Brot gesetzlich zugelassen.

 

Insgesamt lässt sich festhalten, dass Getreide und seine Produkte für uns zwar zur Normalität geworden sind, sein gesundheitlicher Wert aber mehr als fragwürdig ist.

 

Neben dem Gluten befinden sich im Getreide (auch im glutenfreien) übrigens auch noch die so genannten Weizenagglutinine. Über dieses Thema erfahren Sie im nächsten Artikel mehr.

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